Donnerstag, 27. März 2008

Am Montag hatten war es endlich mal soweit: nach den Groupseminar war ein großes Arbeitskreisdinner geplant. Und das hatte ich mir auch verdient, nachdem ich mir zwei Stunden lang koreanische Vorträge angehört habe und Prof. Char mir "strongly recommended" hat auf das "Annual Meeting of the Korean Polymer Society" mitzufahren, wo es dann zwei Tage lang koreanische Vorträge geben wird, das wird ein Spass als einziger Ausländer unter nicht-englischsprechenden Koreanern.
Das Abendessen war ein Festbankett in einen Seafoodrestaurant, vor dem ich, nach all den Tintenfischerfahrungen, ein wenig Angst hatte. Aber es war köstlich !!! Sushi in den faszinierendsten Ausfertigungen, und sogar "German Sausage" als Knüller, auf den ich den Abend über des öfteren angesprochen wurde ;-)
Der Grund für das tolle Essen, war ein Preis, den Prof. Char gewonnen hat ... ich weiß nicht wieviel es genau war (entweder 500.000 $ oder 5 Mio. $, da die Angbe in Won gemacht wurde und ich in den Dimensionen ... also ne 5 mit zehn Nullen ... so schlecht denken. Jedenfalls hat er den gesamten Preis an Waisenkinder gespendet (wenn ich das auch richtig verstanden habe) und alles aus seiner Tasche bezahlt. Respekt!!! Da können sich einige mal ne Scheibe abschneiden ;-)
Nach dem Essen wurde wir dann noch in eine benachbarte Bar geführt, in der auch die komplette Rechnung übernommen wurde. Jedenfalls hat der gute Herr Char hier mal seine Trinkfertigkeit unter Beweis gestellt. Es gab ein Mischung aus Whiskey und Bier 1:1 in einem normalen Bierglas und davon gab es dann drei Runden in einer "Welle" d.h. alle trinken der Reihe nach unter wilden Gegröle der Übrigen...so wie es sich für Akademiker gehört ;-) Ich hatte die Ehre noch ein viertes Glas dieses herrlichen Getränkes zu bekommen, da ich als deutscher Austauschstudent natürlich erst mal auf die Probe gestellt wurde ... ich habe bestanden ... auch nach mehreren Flaschen Soju und einem dicken Kopf. Gut, dass es als Sidedish -Snack noch eine Fischmehlbrotsuppe mit eingelegten Vogeleiern gab ... mmmmhhhh, lecker!
Jedenfalls habe ich in der Nacht, als in den Weg nach Hause hinter mich gebracht hatte, noch meine Nichte (8) angerufen, die Geburtstag hatte. Sie fragte mich, ob ich krank sei, weil ich so komisch klingen würde und ist dann schließlich drauf gekommen, dass es an dem komischen koreanischen Essen liegen muss ;-))
Aber neben dem Gelage wurde auch noch ein erster Besprechungstermin mit mir und meinen Kooperationspartner aus der Chargruppe ausgemacht. Der war dann Dienstag nach dem Abendessen. Als Prof. Char dann um halb neun noch nicht da war habe ich mal angrufen. Es ging dann auch recht schnell los und wir haben bis ca 23:00 Uhr diskutiert. Zwischendurch wurde immer mal wieder aus koreanisch gewechselt und ich war etwas geschockt über den Tonfall, der hier in Korea zwischen Doktoranden und Professoren herscht. Ich hatte danach ein rictig schlechtes Gefühl, weil der arme Jeong Gon die ganze Zeit in einem recht groben Ton zusammengestaucht wurde, während ich als Austauschsdoktorand ganz gut da stand. Ich bin froh, dass ich Deutscher bin ;-). Der eigentliche Schock war allerdings, dass nachts um 23:30 Uhr die Uni proppevoll war ... unglaublich, die Koreaner!
Jedenfalls habe ich jetzt ein wenig Panik vor dem nächsten Meeting in einer Woche, wo mein Chef die ersten Bilder sehen will...das bin ich aus Deutschland nicht gewohnt....na ja...ich versucht mich jetzt jedenfalls hier gut einzugliedern und bis nächste Woche dann trotz all der kaputten Geräte die ersten Bilder abzuliefern....Ich hoffe, dass dafür 10 Stunden-Arbeitstage unter der Woche reichen ;-)... muss...

Sonntag, 23. März 2008

Jetzt ist das dritte Wochenende in Seoul auch schon vorbei! Und Ostern ist auch vorbei und wir haben gar nichts davon mitbekommen ... gar nichts???...nein... gestern habe ich mich sehnsüchtig über einen Schokoosterhasen hergmacht, den uns die Karstadts mitgebracht haben. Freitag haben wir uns mit den Söhnen einer unsrer "IRTG-Mamas" getroffen , die besonders mir, noch die Sachen hinterher geschleppt haben, die ich (natürlich) vergessen habe (Danke). Also wurde ich am Freitag mit meinen Kameraakkuladegerät und diesem göttlichen Schokoosterhasen beglückt, den ich am Ostersamstag vollen Inbrunst verschlungen habe (und das habe ich noch nie gemacht).. deutsche Schokolade ist schon gut. Freitag waren wir also mit Basti und Niklas Karstadt hier in Nokdu unterwegs und Niklas (12) hat hier die Bedienungen zum Kreischen gebracht, als kleiner Blonder ;-)
Der Samstag war dann recht schnell vorüber: nachdem wir um 17:00 Uhr endlich einmal nach Seoulcity aufgebrochen waren, fing es nach wenigen Minuten richtig an zu regnen, so dass wir recht früh zu Hause waren ... eigentlich ganz praktisch, denn heute war früh aufstehen angesagt: denn wenn man schon mal einen Tag frei hat kann man den ja auch nutzen, um am Flughafen Seoul mal nen Kaffee zu trinken. So haben Maria und ich mich heute morgen um 6:00 Uhr auf den Weg gemacht, um ein paar "alte Marburger" zu treffen, die heute in Seoul sechs Stunden Aufenthalt hatten ... so ist das unter Buisnessmen ... mal schnell nen Kaffee in Seoul, demnächst mal nen Tee in Johannisburg ;-) ... mal sehen.
Jedenfalls haben wir uns nach unserem kleine Kaffee aufgemacht, Incheon, ein Vorstadt von Seoul (nur ein paar Millionen Einwohner) zu erkunden ... und das haben wir dann auch getan! Nachdem wir im vierten Bus nach 1,5 Stunden mal nen Platz bekommen haben und Maria Stimmung am Boden war, standen wir schließlich im strömenden Regen mitten in Incheon, der einizigen Stadt in Korea mit Chinatown direkt am Meer. Zum Mittagessen gab es dann natürlich auch Seafood, kleine Tintenfische, Muscheln und sonstiges Meeresgetier in ein bischen Salzwasser gekocht, noch ein paar Nudeln dazu ... fertig ist ein herrliches Gericht. Jedenfalls haben wir den Rest dieser Traumstadt, die im Internet als "the most romantic place in the world" angepriesen wird, schnell gesehen, da wir die traumhafte Uferpromenade mit Blick auf die Ebbe in Meerbecken mit unseren zehn Litern Wasser im Schuh und in der Hose gar nicht mehr sehen wollten. Jendefalls war die ganze Situation nachher so lustig, dass wir wieder gut gelaunt nach Seoul aufgerochen sind...und spätestens jetzt wissen wir: Seoul ist gar nicht soooo schlimm; Incheon ist hässlicher;-)
Also genießt der Rest der Ostertage
Anjong hi kese jo (das heißt Tschöööööööööööööööööööö)

Mittwoch, 19. März 2008

Jaja, jetzt sind schon zwei Wochen unserer drei Monate hier in Seoul um und man kann sagen, dass wir uns schon ganz gut eingelebt haben. Ich habe mich dran gewöhnt, dass ich um mich herum nichts verstehe (selbst wenn es englisch sein soll) und mittlerweile, weiß ich auch schon was die präzisen Rückfragen unserer Mahlzeitenzubereiter heißen: meistens ist es "take-out" oder "here", aber die meisten der Etablissements, die wir so aufsuchen, kennen uns schon.
In unserem Alter brauchen wir feste Strukturen und die haben wir. Hier also kurz der Tagesablauf:
Wenn ich den Wecker höre, wird morgens erst mal geskypt. Maria (also "meine" Maria) weiß schon, dass sie, wenn ich bis halb zwölf nicht online bin, ins Bett gehen kann, weil ich dann verschlafen habe. Dafür habe ich jetzt den Weckservice Maria L. abonniert, die anhand meiner Präsens im Internet meinen Wachheitsgrad überprüft und ihn gegebenermaßen ändert ;-)
Danach werde ich im Luxusbad mit den guten, koreanischen Chlorwasser desinfiziert und der Tag kann beginnen.
Zuerst gehen Maria und ich zu unsrer Kimbap - Lady unser Frühstück abholen. Die weiß schon was wir wollen und packt, wenn sie uns auf der Straße sieht, bereits zwei Rollen Kimbap (koreanisches Sushi ohne Fisch) ein. Danach sind wir bisher immer in unser Stammcafe "Hue" gegangen, was uns mit seinem Schwedenstyle und vor allem dem leckeren (und billigen ) Cafe Latte den Morgen versüßt. Bis vorgestern: seitdem ist die gute Kaffeefrau immer etwas spät und schmeißt uns raus, weil sie noch nicht geputzt hat :-( (daher liegen unsere Anstrengungen darauf, dafür einen entsprechenden Ersatz zu finden)
Danach wird die Rolle Kimbap aufgepackt und wir machen uns mampfend zu Fuss auf den Weg zu Uni (beides für Koreaner ungewohnt: zu laufen und dabei dann auch noch zu essen - zumindest den Blicken nach)
Wenn ich dann erst mal in meinem Labor angekommen bin wird ein bischen gearbeitet bis es zum Mittagessen geht. Hier stellt sich dann die Frage: Essbar oder doch nur Beilagen und dann wird weitergearbeitet. Abundzu ;-) gönnen sich Maria und ich auch zwischendurch noch mal nen Kaffee. Dabei werden die neuesten Koreastories austauscht, sich mal ausgemotzt und ein bischen gelästert und dann gehts weiter mit der harten Arbeit bis zum Dinner. Zwischen acht oder neun bin ich dann meist einer der ersten der geht, weil dann unsere neueste Errungenschaft lockt: der frischzubereitete Saft direkt hier um die Ecke. Für 1500 Won gibt hier einen Becher voller pürierter Erdebeeren oder Kiwis...total lecker und zumindest abends der Ersatz für den Kaffeeentzug am Morgen.
Peter kommt immer erst gegen elf aus dem Labor heim....fleißig, fleißig...daher haben wir eben gerade mal unser Ausflugprogramm für die nächsten elf Wochen geplant, weil wir heute feststellen mussten, dass uns die Einreise nach China wegen des nicht vorhandenen Visas verwehrt bleibt. Gut, dass die Fluggesellschaft Probleme mit meiner europäischen Kreditkarte hatte, sonst hätten wir schon den Flug gebucht und dann vier Tage am Peking Airport verbringen dürfen :-((

Also wie ihr seht: Wir haben uns schon ganz gut eingelebt hier in Asien!!!

Freitag, 14. März 2008

Das zweite Wochenende in Seoul ist eingebrochen und ich bin am heutigen (Arbeits)Samstag direkt mal nicht in die Uni gegangen; die "hard work" fängt dann hoffentlich nächste Woche an, wenn mein Kooperationspartner wieder da ist. So lange ist Wochenende noch Wochennende und man muss ja auch nicht direkt jeden Tag bis 9 oder 10 bleiben und kann dann schon mal um 5 oder 6 heim gehen... und dann entdeckt man auch am besten die kulinarischen Seiten Koreas. Gestern haben wir Peter mal auf ein Töpfchen mit Seidenspinnerlarven eingeladen..mmhhhhhh, lecker!
Eine hab ich auch mal probiert ... und es schmeckt, wie man es sich vorstellt: EKELHAFT! Wenn der Chitinpanzer so zwischen den Zähnen knackt und dann das ganze Insekteninnere sich im Mund verteilt: man muss es mal erlebt haben, abert auch nur einmal! Hier mein respekt an Peter, der mindestens 10 gegessen hat und danach zum Neutralisieren noch nen Tintenfisch (getrocknet) hinterhergeschoben hat.... und es gibt noch mehr Spezialitäten!

Heute morgen habe ich dann zum ersten Mal die koreanische Waschmaschine mit der koreanischen Programmwahl bedient. Es hat beim Drücken zumindest eine sehr interessante Musik gemacht und spätestens bei Waschen war das ganze Haus wach...zumindest dachte ich in der Dusche, dass mir die Decke über dem Kopf zusammenstürzt. Es wird hier auch nur kalt gewaschen und man muss danach noch kiloweise nicht aufgelöstes Waschpulver ausschütteln, das jetz fein in meinem Zimmer verteilt ist. Aber man lernt ja nie aus ;-)
Da hatten Maria und ich uns zumindest unserer allmorgendlichen ausgedehnten Kaffee verdient! Diesmal haben wie die koreanische Milchfrau beobachtet, die in der Stunde mindestens zehnmal ihre Kisten umsortiert hat und Maria hat dann aus dem ersten Stock ihre Tasse runtergeworfen (natürlich ohne Absicht), und wie sind froh, dass die Scheibe noch ganz ist und keiner unten stand!
Wenn Peter und Maria vom samstäglichen Group Seminar zurück sind gehts mal wieder nach Seoul rein und wir werden mal schauen, wass uns erwartet.
Euch wünsch ich einen schönen Tag!

Donnerstag, 13. März 2008

Da bin ich wieder mit den neuesten Ereignissen aus schon fast einer Woche koreanischem Laboralltag ... und es gibt einiges zu erzählen.
Das das Labor, in dem ich jetzt arbeite, nicht das aufgeräumteste ist, das wusste ich ja ...aber man sieht Sachen von denen man sonst nur (alp)träumt. So ich letzte am Di. neben mir eine Stickstoffflasche explodiert. Erst haben alle etwas erschrocken geguckt, dann Fotos mit dem Handy gemacht und dann weitergearbeitet, während ich am ganzen Körper gezittert habe. Aber ich finde mich mittlerweile im Chaos gut zurecht. Die ersten Nanopartikel sind funktionalisiert ... und das auf alles auf einer Arbeitsfläche von ca 1/8 Quadratmeter, die ich jetzt für mich beanspruche. Mein eigentlicher Kooperationspartner ist jetzt erst mal zwei Wochen in den USA ... und ich hoffe, dass es danach dann richtig effektiv wird.
Solange versuche ich in der Mensa den heißen koreanischen Spezialitäten zu entgehen...man hat ja immerhin die Auswahl zwischen Tintenfisch in ungenießbar scharfer Soße und der Meeresalgensuppe, dia alle koreanischen Frauen direkt nach der Geburt essen, um wieder fit zu werden...aber was gesund ist schmeckt eben meistens doch auch nicht ganz sooooo gut. Naja, z. Zt. bleibt ja immerhin noch etwas Zeit für nen Kaffee und ne Schokowaffel, die ich öfters mal mit Maria verputze, wenn wir den Damen, die den Kaffee brauen klar machen können, das wir nen Kaffee und ne Waffel wollen.
Und wenn ein Geburtstag ansteht, dann gibt es auch schon mal Kuchen im Labor, genauer gesagt: koreanische Kürbissahnetorte, die dann in die Mitte gestellt wird, und alle singen dann gemeinsam "Happy Birthday" (weil ich ja dabei bin auf Englisch) allerdings mit einem Rhythmus, den ich bisher für dieses Lied noch nicht kannte. Und danach zerfleischen alle gemeinsam mit ihren Stäbchen die Sahnetorte...ein wahres Gemetzel.
Ansonsten höre ich relativ oft neben..... imnida...schoseo...mal meinen Namen und alle schauen auf mich und lachen sich (auf koreanisch) schlapp. Mit Englisch hamses net so bei Chars, was mich ein bischen nervt, aber ich hätte ja koreanisch lernen können ;-)

Sonntag, 9. März 2008

Gestern war dann unsrer erster Tag am Wochenendnachmittag (Samstag ist ja in Korea ein Arbeitstag) und wir haben unsere erste Erkundungstour gestartet...es sollte das tolle Schamanendorf sein, dass zuerst von uns heimgesucht wird...angeblich sollen dort brennende Fische durch die Luft fliegen...also auf gehts...
Wir haben es nur leider nie gefunden...stattdessen sind wir im Knast gelandet..also in einen historischen Gafängnis aus der japanischen Besatzungszeit, und nur weil Maria ihren Superreiseführer vergessen hat, der uns der richtigen U-Bahnausgang verraten hätte. Wenigstens sind ein paar Sprungbilder vor gigantischen Koreaflaggen "rausgesprungen".

Das erste Wochenende ist um, es ist Sonntag, acht Uhr und ich liegt hundskaputt im Bett...unser Sahneschnittchen Maria (dadrüber ärgert sie sich mehr als über Poweremanze ;-)) hat Peter und mich durch den Kwarnaksan ( das ist das (Hoch)Gebirge, in dem die Seoul National University liegt) gejagt. An der Guten ist ein echter Drill Seargent verloren gegangen...kein Pardon. Aber es war schon toll: von da oben hat man einen Blick über ganz (oder auch nicht ganz) Seoul ...und wir mussten richtig klettern ... und das mit ca. 10.000 Koreanern, die es bei den schönen Wetter und der ersten Sonnenstrahlen, bekleidet mit Sonnenhut und Mundschutz, in den Berg gerufen hat. Da hieß es dann in einer Reihe seinen Weg durch die unberührte Natur zu schlagen, fernab von jeglicher Zivilisation (abgesehen von den paar Menschen). Es war schon ein Erlebnis. Aber ich bin erstaunt, wie selbst ältere Koreaner hier über Stock und Stein, Eis und Sclamm klettern.
Danach haben wir uns dann mal wieder ein leckeres Gericht (ohne Tintenfisch) rausgesucht und uns noch (ganz westlich) jeder zwei Donuts reingeschoben und jetzt lieg ich hier flach....ich freu mich schon mit meinen Kollegen hier die weiteren Nationalparks von Korea zu erkunden.

Freitag, 7. März 2008

DAS GIBTS DOCH NICHT....mein Bad ist auf....juchhu...jetzt werde ich erst mal die ganze Nacht durchduschen....jippi.

Habe gerade noch durch mein Zimmer geputzt, jetzt wo ich wieder Zugang zu fließendem Wasser habe...allerdings werde ich heute nacht wahrscheinlich von geschnittenen Zehennägeln und Schamhaaren träumen, die sich im Tonnenmaßstab in meinem Tuch verfangen haben....und das neben all den koreanischen Köstlichkeiten, wie getrocknetem und lebendem Tintenfisch oder vergorenem Knoblauchkimchi.

Also...GUTE NACHT!
So....der dritte Tag ... und meine Badtür ist immer noch verschlossen...das gibts doch nicht...koreanische Mühlen mahlen wirklich recht langsam. Nur gut das ich abends meine Brille nicht ins Bad gelegt habe, wie ich es sonst immer mache, sonst würde ich von meinem Auslandsaufenthalt gar nichts sehen.
Ansonsten bin ich heute nach nem Donutfrühstück in die Uni gegangen, habe mit Youngson (oder wie auch immer) nen internationalen Geldautomaten gesucht (und gefunden), ein paar erste Vorbereitung für meine Arbeiten im Labor getroffen, hab heut mittag auf koreanische Art und Weise meine Nudeln in mich eingechlürft (das geht mit Stäbchen nicht anders) und bin dann mal wieder früh nach Hause gegangen, mit dem Hinweis, dass der Samstag in Korea auch ein Arbeitstag ist....na toll.
Maria und mich hat dann aber noch die Abenteuerlust gepackt und wir wollten uns mal auf machen in das Herz der Millionstadt Seoul....und wir haben es gefunden..nämlich nachdem wir nach ca 1,5 Stunden Fussweg die erste U-Bahn Station gefunden haben....es hat sich dann nicht mehr gelohnt in die Innenstadt zu fahren, aber das Herz schlug genau dort...zwischen getrockneten Fisch und gerade noch so sich an der Scheibe zur Freiheit festhaltendem Oktopus habe ich es dann sogar geschafft mit all meiner Körpersprache mein Handy aufzuladen...ganz allein...
Danach waren wir dann in "Lecker Huhns" essen und wussten nicht so genau, was wir da jetzt bestellen sollten....aber wir haben die Mitarbeiter schon auf unserer Seite und wir wurden schon aufgefordert bald wieder zu kommen...jaja...hier inSeoul sind Ausländer noch etwas faszinierendes, wie man an allen Schulmädchen, die kichernd oder winkend an einem vorbei rennen , merkt....
Allerdings fühl ich mich nach unserem "Lecker Huhns" Besuch als wäre ich in eine Fritteuse gefallen...und das, wo mein Bad doch zugeschlossen ist :-((

Donnerstag, 6. März 2008

So....da bin ich jetzt....mitten in der 13 Millionen Einwohnerstadt Seoul. Nach der dramatischen Verabschiedung am Flughafen, habe ich erst mal im Flugzeug mit dem Entertainmentsystem gekämpft (woher soll ich auch wissen, dass der Fernseher in der ersten Reihe unter dem Sitz versteckt ist), danach mich von einer koreanischen Frau, die direkt bei Einsteigen mal ein Glas Whiskey geext hat auf koreanisch zulabern lassen und mich dann doch schließlich nicht zum Kimchiessen durchringen konnte.
Jaja...jetzt sind wir da...und alle Koreaner laufen mit nem komischen Mundschutz rum, weil ja bald der "Yellow Dust from China" kommt...was soll man da nur tun...very dangerous-many people die ;-)
Auf jeden Fall erst mal die erste Woche gelassen angehen.....
So bin ich eben mal mit Maria und Peter durch Nokdu (keine Ahnung, wie man das schreibt) gezogen und wir haben Ewigkeiten gebraucht bis wir unser Haus gefunden haben....es weiß auch keiner die Adresse und nix....
Also

Matthias Zorn
irgendwo in Seoul
Südkorea

schreibt mir mal, mal sehen, ob es ankommt ;-))

Ansonsten habe ich mich heute morgen noch aus meinen Bad ausgeschlossen (Hab das gestern abend mal ausprobiert und heut morgen ging die Tür nicht mehr auf) und wir haben schon mit drei Leuten versucht irgendwie die Tür aufzubrechen(Danke, Peter fürs Duschen)..aber morgen will ich mal in meinen eigenen Bad duschen...so ein bescheuertes Abschließsystem....aber irgendwie kommt unsere Landlady (Crazy Lady) nicht vorbei...sie kann auch leider kein Wort Englisch, wie fast alle Koreaner...aber egal....wir schaffen das schon irgendwie mit "Anjong hase yo"(Hallo) und "Kamsa hamnida"(Danke)... ich komm mir hier schon ein bischen dumm vor, wo man sich doch immer über die Leute beklagt, die in ein Land kommen und kein Wort der Sprache verstehen.. ;-)
Die Duschen hir sind übrigens toll...ein Schlauch im Bad und das komplette Bad ist nass, wenn man drin duscht...zum Zähneputzen ist da ein Wasserhahn auf ca 20 cm vom Boden aus angebracht...tolles System ;-))


FAZIT: Seoul ist keine Beautyqueen, aber ein Abenteuer werden die drei Monate sicher....