Am Montag hatten war es endlich mal soweit: nach den Groupseminar war ein großes Arbeitskreisdinner geplant. Und das hatte ich mir auch verdient, nachdem ich mir zwei Stunden lang koreanische Vorträge angehört habe und Prof. Char mir "strongly recommended" hat auf das "Annual Meeting of the Korean Polymer Society" mitzufahren, wo es dann zwei Tage lang koreanische Vorträge geben wird, das wird ein Spass als einziger Ausländer unter nicht-englischsprechenden Koreanern.
Das Abendessen war ein Festbankett in einen Seafoodrestaurant, vor dem ich, nach all den Tintenfischerfahrungen, ein wenig Angst hatte. Aber es war köstlich !!! Sushi in den faszinierendsten Ausfertigungen, und sogar "German Sausage" als Knüller, auf den ich den Abend über des öfteren angesprochen wurde ;-)
Der Grund für das tolle Essen, war ein Preis, den Prof. Char gewonnen hat ... ich weiß nicht wieviel es genau war (entweder 500.000 $ oder 5 Mio. $, da die Angbe in Won gemacht wurde und ich in den Dimensionen ... also ne 5 mit zehn Nullen ... so schlecht denken. Jedenfalls hat er den gesamten Preis an Waisenkinder gespendet (wenn ich das auch richtig verstanden habe) und alles aus seiner Tasche bezahlt. Respekt!!! Da können sich einige mal ne Scheibe abschneiden ;-)
Nach dem Essen wurde wir dann noch in eine benachbarte Bar geführt, in der auch die komplette Rechnung übernommen wurde. Jedenfalls hat der gute Herr Char hier mal seine Trinkfertigkeit unter Beweis gestellt. Es gab ein Mischung aus Whiskey und Bier 1:1 in einem normalen Bierglas und davon gab es dann drei Runden in einer "Welle" d.h. alle trinken der Reihe nach unter wilden Gegröle der Übrigen...so wie es sich für Akademiker gehört ;-) Ich hatte die Ehre noch ein viertes Glas dieses herrlichen Getränkes zu bekommen, da ich als deutscher Austauschstudent natürlich erst mal auf die Probe gestellt wurde ... ich habe bestanden ... auch nach mehreren Flaschen Soju und einem dicken Kopf. Gut, dass es als Sidedish -Snack noch eine Fischmehlbrotsuppe mit eingelegten Vogeleiern gab ... mmmmhhhh, lecker!
Jedenfalls habe ich in der Nacht, als in den Weg nach Hause hinter mich gebracht hatte, noch meine Nichte (8) angerufen, die Geburtstag hatte. Sie fragte mich, ob ich krank sei, weil ich so komisch klingen würde und ist dann schließlich drauf gekommen, dass es an dem komischen koreanischen Essen liegen muss ;-))
Aber neben dem Gelage wurde auch noch ein erster Besprechungstermin mit mir und meinen Kooperationspartner aus der Chargruppe ausgemacht. Der war dann Dienstag nach dem Abendessen. Als Prof. Char dann um halb neun noch nicht da war habe ich mal angrufen. Es ging dann auch recht schnell los und wir haben bis ca 23:00 Uhr diskutiert. Zwischendurch wurde immer mal wieder aus koreanisch gewechselt und ich war etwas geschockt über den Tonfall, der hier in Korea zwischen Doktoranden und Professoren herscht. Ich hatte danach ein rictig schlechtes Gefühl, weil der arme Jeong Gon die ganze Zeit in einem recht groben Ton zusammengestaucht wurde, während ich als Austauschsdoktorand ganz gut da stand. Ich bin froh, dass ich Deutscher bin ;-). Der eigentliche Schock war allerdings, dass nachts um 23:30 Uhr die Uni proppevoll war ... unglaublich, die Koreaner!
Jedenfalls habe ich jetzt ein wenig Panik vor dem nächsten Meeting in einer Woche, wo mein Chef die ersten Bilder sehen will...das bin ich aus Deutschland nicht gewohnt....na ja...ich versucht mich jetzt jedenfalls hier gut einzugliedern und bis nächste Woche dann trotz all der kaputten Geräte die ersten Bilder abzuliefern....Ich hoffe, dass dafür 10 Stunden-Arbeitstage unter der Woche reichen ;-)... muss...
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